Alan Roura: «Es war sehr schwer, mit einer leeren Werft und einem Rennboot auf dem Trockenen zu leben» (2/5)
Wir haben Alan Roura kurz vor seiner zweiten Teilnahme an der Vendée Globe getroffen. Er erzählt uns von der Défi Azimut, seinem Lockdown, seiner Vorbereitung auf die Vendée Globe und seinem neuen Familienleben.
Das Jahr 2020 wurde vom Lockdown geprägt. Was waren die Konsequenzen für Sie?
In Frankreich, ich lebe in Lorient, hatten wir einen harten Lockdown. Wir konnten das Haus nicht verlassen, wie wir wollten. Für meine Arbeit war es noch komplizierter, da man nicht navigieren durfte. Es war verboten, aufs Wasser zu gehen. Also stellten wir das Projekt für zwei Monate auf Stand-by. Das Team reiste nach Hause und wir nahmen die Arbeit wieder auf, nachdem der Lockdown vorbei war. Es war sehr schwer, mit einer leeren Werft und einem Rennboot auf dem Trockenen zu leben. Nicht einfach!
Was war die grösste Herausforderung während dem Lockdown?
Die grösste Herausforderung bestand darin, Budgets für die Zukunft aufzustellen. Falls die Vendée Globe verschoben worden wäre. Wir arbeiteten mit den Sponsoren am Saisonprogramm und versuchten zu sehen, wie wir Werbung mit ihnen machen könnten, um die verlorene Zeit aufzuholen. Wir arbeiteten weiter von zu Hause aus, aber das war nicht einfach.
Hatte die Zeit im Nachhinein auch etwas Positives oder war sie nur negativ?
Man verbringt Zeit mit seinen Liebsten, man hat Zeit um Zuhause rumzubasteln, das war gut! Beruflich nein, da gibt es nichts Positives. Obwohl wir verschiedene Arbeitsweisen gefunden haben, war es ziemlich interessant. In unserer Bootsklasse, in der wir um die 30 Skipper sind, kommt man mit den Teams zusammen auf 100 bis 200 Personen, die miteinander kommunizieren sollten. Wir haben es geschafft, Videokonferenzen zu abzuhalten, was wir vorher noch nie gemacht hatten. Das war also ziemlich positiv! Aber nach der Vorbereitung für das Boot bringt das alles nichts mehr.
Erster Teil: Défi Azimut - «Unter diesen Konditionen bin ich nicht negativ geneigt»
